Mein Garten grenzt direkt an eine Kuhweide an. Wir können den glücklichen Kühen für Schwarzwaldmilch direkt beim Wiederkauen zusehen, während wir im Garten arbeiten. Doch nicht nur die schwarz-weißen und braunen Kühe finden unsere Nachbarschaft faszinierend, auch viele andere kleine und größere Tiere freuen sich über die jungen Pflanzen, halbhohe Sträucher und die schattigen Verstecke.
Seit einigen Woche sind die Erdkröten wieder aktiv und melden sich zu Wort, wenn man zu nahe an ihrem Grasversteck das Unkraut erntet. Doch so faszinierend die kleinen Quarker auch zu beobachten sind, können wir nicht so viel hohes Gras im Garten stehen lassen, wie sie es sich vlt wünschten. Daher siedeln wir sie einfach ins hohe Gras am kleinen Bächle am Haus um. Dort verbringen sie dann im hohen Gras geschützt den heißen Sommer und wir können sie noch immer beobachten.
Das gleiche gilt für die gierigen Nacktschnecken: etwas Kraut und einige junge Pflanzblätter sind für sie bestimmt, alles weitere gehört nunmal uns. Das bedeutet, dass ich sowohl morgens, als auch abends und nach einem Regenschauer durch den Garten ziehe und auf Blattunterseiten und im Beet nach den schleimigen Weichtieren suche. Jedes Exemplar darf sich dann auf einen Kurzstreckenflug freuen, denn ich werfe sie kurzerhand so weit ich kann auf die Kuhweide. Dort finden sie genug Futter und brauchen erst mal einige Zeit, um zum Garten zurückzukommen.
Natürlich huschen sehr viele Spinnen durch das Unterholz im Minze- und Melissen-Beet, etliche Larven von Käfern und Schmetterlinge und einige Ameisen krabbeln und kriechen auch umher. Doch die dürfen einfach bleiben wo sie sind.
Eine Ausnahme: Kartoffelkäfer
Ba! Mir läuft schon beim Gedanken an die ekligen Engerlinge und Jungkäfer und den ganzen Eier unterseitig der Kartoffelblätter ein Schauer über den Rücken. Uargh, ich erspare euch weitere Beschreibungen!
Also, diesen Schädling sammel ich auch ab, teilweise mit der Pflanze und bringen ihn sehr weit weg. Töten möchte sie einfach doch nicht…
Kommen wir zu den verschmusten und knuffigen Gartenbesuchern: Katzen
Genauer gesagt, besucht uns nur eine der vielen streunenden Katzen im Garten. Sie hat es wohl zu ihrem Revier auserkoren. Nettweise teilt sie sich unsere Kompostreste mit anderen Katzen und Katern. An heißen Sommertagen finden wir sie im Himbeerstrauch liegend. Von dort beobachtet sie uns. Ab und an kommt sie heraus, streift uns um die Beine, lässt sich streicheln und kraulen oder möchte spielen.
Vor einigen Tagen schien sie uns bereits schon zu vermissen, denn sie wartete nicht wie sonst im Garten, sondern stand maunzend vor der Tür. Nachdem sie unsere Wohnung inspiziert hat, ging sie wieder ihres Weges. Eine nette Überraschungs-Besucherin.
Einige andere tierische Gäste trifft man nur zum Sonnenauf- bzw. Untergang im Garten sitzen. Am Salat knabberte heute morgen: ein Hase
Diesen stillen Gast kann man nur aus einer sicheren Entfernung beobachten. Beim kleinsten Laut spitzt er seine Ohren und verschwindet über die Kuhweide im hohen Gras.