Leidiges Problem: Wohin mit den Mülltonnen? Am liebsten will man sie nicht sehen, nicht riechen – und doch sollen sie nicht ewig weit vom Haus entfernt stehen. Meist stehen sie dann irgendwo als Zwischenlösung herum, bis man den Platz anderweitig nutzen möchte oder muss. Zuhause war es soweit gekommen. Man musste darüber nachdenken, eine dauerhafte Lösung für die Tonnen zu finden.
Nach langem Hin und Her stand der Entschluss fest: die Mülltonnen kommen in den Vorgarten. Auf ein Fundament. In eine Box.
Dass das Ganze sehr wuchtig werden würde, war klar. Immerhin mussten drei Mülltonnen einen Unterstand dort finden, also entschied man sich für bepflanzbare Boxen aus Metall. Ganze Fünf Zentimeter tief reicht das Substrat. Im gleichen Beet wie die Mülltonnenbox steht eine kräftige Eibe und ein kleiner Buchs, der noch nicht dem Zünsler zum Opfer gefallen ist. Außerdem grenzt das Vorgarten-Beet an das Nachbarsgrundstück an, dort ist die Parkfläche für Nachbar’s Auto.
Aufgabe der Pflanzung: Die Müllbox begrünen und leicht umspielen
Im größeren Vorgarten-Beet stehen, Lavendel, Bodendeckerrosen, Frauenmantel, Carex und Giersch (als Bodendecker in Hellgrün)
Für die Mülltonnenboxen wurde der Wunsch geäußert auf jeden Fall einige Hauswurz zu verwenden und/ oder Pflanzen für Dachbegrünung, außerdem wollte man einen lebenden Sichtschutz aus einer Kletterpflanze zum Nachbarn hin.
Hier mein kleiner Entwurf dazu:
Pflanzplan-Legende
TT Teppich-Thymian ‘Rasta’
RK Zwergfrauenmantel
DS Dalmatiner-Silbergarbe
BS Bärenfellschwingel
hellgrün schraffiert Wald-Erdbeeren
kleine grüne Kreise Hauswurz/Dachwurz
Kletterpflanze Optionen:
– Gold-Hopfen: kann einfach in Erde gesetzt werden und wächst dann an der Tonnenrückwand hoch, kann auch durch Rundstäbe aus Holz oder Metall (oder Pflöcke, oder Rankgitter, oder senkrechte Spanndrähte) gestützt werden, kann im Herbst gepflanzt werden, wächst schnell, kann problemlos auch radikal gekürzt werden (jeden Winter schneidet man ihn radikal zurück bis zum Boden, im Frühjahr treibt er wieder aus), kann schön mit Edelwicken (einjährig) kombiniert werden
– Gelbes Tränendes Herz/ Kletternde Herzblume (Dicentra scandens): ideal für geschützte Mauern, aus dem Himalaya, wächst auch sehr schön, braucht Rankhilfe, sollte im Frühjahr gepflanzt werden (geht auch im Herbst dann guten Winterschutz), verliert im Herbst ihr Laub und zieht sich dann wie Hopfen auch zurück und treibt im Frühjahr wieder aus
Pflanzung im Beet:
grau schraffiert Storchschnabel oder Frauenmantel wie im benachbarten Beet
lila Kreise: Hoher Zierlauch der noch etwas von den Mülltonnen ablenkt und sie umschmeichelt (mögliche Sorten: Allium Hybride ‚Forelock‘ – Zier-Lauch 140cm hoch/ Allium christophii – Sternkugel-Lauch 40-60cm hoch/ Allium Hybride ‚Ambassador‘ – Riesen-Lauch 130cm hoch/ Allium ‚Purple Rain‘ – Purpur-Kugellauch 90-100cm hoch)
Nachgespräch:
Wie bei jeder Planung, kann es vorkommen, dass sich die Auftraggeber selbst unsicher oder uneins sind, was sie möchten. Darum sind beratende Nachgespräche wichtig. Gibt es eine Pflanze nicht – welche funktioniert dann? Gibt es doch andere Wünsche und Änderungen und auf was muss dann geachtet werden? Ich wurde anderweitig beraten, stimmt mein Planer da ebenfalls zu? Und so weiter und so fort…
In diesem Fall hat sich ergeben, dass doch kein Sichtschutz zum Nachbarn erfolgen soll und eine Pflanze hinzu gefügt wurde. Auch zum Thema Pflanz-Substrat kamen Rückfragen. Gewählt wird nun ein spezielles Substrat, welches auch eine schöne Körnung und Farbe hat.