Viele Gärtner schwören auf Brennnessel-Jauche. So setzen Sie diese Schritt für Schritt an und verwenden sie als Bio-Dünger richtig.
Darum ist Brennnessel-Jauche der beste Bio-Dünger
Wer ohne Chemie seinen Garten pflegen möchte, kann mit einer Pflanzenjauche seinen Stauden und Gemüsepflanzen etwas Gutes tun. Vor allem Brennnessel ist als Jauche-Ansatz sehr beliebt, denn sie gibt beispielsweise Tomatenpflanzen einen Turbo-Antrieb für Wachstum und Geschmack. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Brennnessel-Jauche die Pflanzen mit mehr Stickstoff, Kalium und anderen wichtigen Mineralien beliefert.
Brennnessel-Jauche ansetzen Schritt für Schritt
1. Eine solide Vorbereitung
Zunächst muss eine gute Menge an Brennnessel geerntet werden. Dazu eignet sich eine kleine Gärtnersichel oder eine Schere. Wer sicher gehen möchte, sich nicht an den Mini-Häarchen der Brennnessl zu stechen, sollte sicherheitshalber ein paar Gartenhandschuhe und ein Oberteil mit langen Armen tragen. Ein Tipp für alle Mutigen ohne Handschuhe ist es, die Pflanze von unten her sanft am Stängel anzufassen und Bewegungen nur von unten nach obenhin gerichtet durchzuführen. Außerdem benötigen Sie ein Fass mit Deckel und dem Fassungsvermögen von zehn Litern, Gesteinsmehl zur Geruchsbindung und einen langen Stab.
2. Brennnessel ernten
Ernten Sie am Besten etwa 1 Kilo frische Brennnesseln. Das sind einige Säcke voll. Achten Sie beim Pflücken darauf, dass Sie keine ganzen „Inseln“ zerstören, sondern immer etwas stehen lassen. Schauen Sie lieber nach mehreren Sammelstellen. So bleiben die Bestände in der Natur erhalten. Denn Brennnesseln sind eine wichtige Futterquelle für Schmetterlingsraupen. „Kleiner Fuchs“ und „Tagpfauenauge“ sind auf Brennnesseln angewiesen. Diese Schmetterlings-Arten können nur an diesem Wildkraut ihre Eier ablegen. Wer also sowohl Schmetterlinge liebt, wie auch Wert auf seine Brennnessel-Jauche legt, der baut am Besten selbst einige Quadratmeter Brennnesseln im Garten an.
3. Das Ansetzen der Brennnessel-Jauche
Geben Sie zehn Liter Wasser – im Idealfall mineralienarmes Regenwasser – in ein Fass. Streuen Sie eine Schaufel Gesteinsmehl ins Wasser. Dieses soll die strenge Geruchsbindung verhindern, die sonst bei der Gärung der Brennnesseljauche entsteht. Alternativ können Sie auch eine Hand voll Lehmerde oder Kompost hinzugeben. Schneiden Sie nun die Brennnessel-Stiele in kleine Teile ins Wasser-Gesteinsmehl-Gemisch hinein. Nun das Fass luftdicht verschließen.
4. Das Warten, Ziehen lassen und Umrühren
Die frisch angesetzte Brennnessel-Jauche muss nun für zehn bis vierzehn Tage ziehen. Alles was Sie nun noch tun müssen, ist, die Jauche täglich mit einem langen Stab umzurühren und wieder luftdicht zu verschließen. Sie erkennen, dass die Jauche fertig ist, wenn keine Blasen mehr aufsteigen.
Die Richtige Anwendung der Brennnessel-Jauche
Brennnessel-Jauche wirkt als Bio-Dünger dann richtig gut, wenn die Jauche wohl dosiert verwendet wird. Dazu sollten zunächst die restlichen Pflanzenteile aus der Jauche entnommen werden. Diese sind ein toller Mulch oder eine gute Ergänzung für den Kompost. Verwenden Sie die Brennnessel-Jauche nur im Verhältnis 1 zu 10 im Gießwasser verdünnt. Alternativ kann die Jauche auch in einer Sprühflasche als Schädlingsabwehrmittel zum Einsatz kommen. Hierbei empfiehlt es sich, die Brennnessel-Jauche durch ein Handtuch in die Sprühflasche zu gießen, damit keine Pflanzenreste den Sprühkopf verstopfen.