Die Purpurrote Taubnessel lockt im Frühjahr Bienen und Hummeln gleichermaßen an. Sie zählt zu den ersten Nahrungsquellen für Insekten, auch wenn ihre Nektar- und Pollengabe eher gering ausfällt. Taubnesseln sind genügsame Beikräuter, die meiner Meinung nach in jedem naturnahen und insektenfreundlichen Garten blühen sollten.
Purpurrote Taubnessel – Lamium purpureum
Die fünfzehn bis fünfundvierzig Zentimeter hohe krautige Pflanze ist während ihrer Blütezeit von März bis Oktober sehr leicht zu erkennen: Ihre Lippenblüten sind purpurfarben beziehungsweise rosa bis pink. Die Laubblätter sind rundlich-eiförmig und der Blattrand leicht gewellt. Junge Blätter haben einen purpurnen Hauch und je reifer sie werden umso dunkler grün erscheinen sie.
Das Besondere an der Taubnessel ist, dass sie sehr schnell wächst. Sie benötigt meist nur wenige Wochen bis sie gekeimt und ausgewachsen ist. Von März bis Oktober blüht sie also in mehreren Generationen. Die Verteilung der reifen Teilfrüchte durch Ameisen sorgt dafür, dass sich Taubnesseln ausbreiten. Es scheint, als würden sie an ihrem Standort wandern.
Außerdem ist die Purpurrote Taubnessel ein wunderbarer Bodenanzeiger. Sie ist Indikatorpflanze für Stickstoff. Das bedeutet, dass sie auf besonders nährstoffreichem Boden wächst.
Zu finden ist sie somit nicht nur im Garten, sondern auch an Wegränder und an Ackerflächen. Sogar auf Schuttflächen kann sie gedeihen, denn sie bevorzugt eine möglichst locker gewachsene Umgebung. Man findet sie sogar in Höhenlagen bis zu 1250 m über der Meereshöhe. Deshalb wächst sie auch bei mir im Garten auf 850 Höhenmetern ohne Probleme.
So integrierst du Purpurrote Taubnessel in deine Gartengestaltung
Oftmals wird diese entzückende Pflanze als Unkraut erkannt und vollständig entfernt. Doch dazu ist auf Grund ihrer Bedeutung für Bienen und ihrem Nutzen für den Menschen nicht zu raten. Viel besser ist es, Purpurrote Taubnesseln als Beikräuter hier und da im Garten stehen zu lassen. Sehr schön machen sie sich am Außenrand von Gemüsebeeten, unterm Gartenzaun, an Rasenkanten oder unter Beerensträuchern. Lässt man kleine Tuffs der Taubnessel stehen, wirken sie besonders zierend. Als seien sie bewusst in die Gartengestaltung mit eingearbeitet.
Statt alle Taubnesseln zu jäten und einen teil dort stehen zu lassen, wo er wächst, kann man diese krautigen Pflanzen auch sehr leicht umsiedeln. Gib ihnen doch einen ganz besonderen Platz in deinem Garten. Zum Beispiel in eine alte Obstkiste gepflanzt, in einem Hochbeet – dort, wo später im Gartenjahr deine vorgezogenen Gemüsepflanzen stehen dürfen, oder setze die Purpurrote Taubnessel ganz bewusst in dein Blumenbeet in schöner Form zusammen. Da sie in verschiedenen Generationen blüht und ihre größte Bedeutung im Frühjahr und Herbst hat, solltest du die Taubnessel im März und wieder im Oktober auf jeden Fall im Garten behalten.
Bienen-Start-Hilfe: Taubnessel
Hummeln und Bienen tummeln sich ab März um die Purpurrote Taubnesseln und schwirren von Blüte zu Blüte. Auch wenn die Nessel kaum Pollen und Nektar produziert, ist sie gerade im Frühjahr eine sehr wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
Daher gilt die Regel: Im Frühjahr so viel Taubnessel wie möglich stehen lassen. Später im Jahr kann der Bestand dezimiert werden und anderweitig Verwendung finden.
Wer nicht nur Taubnessel im Garten für Bienen anpflanzen oder halten möchte, kann eine Bienenweide anlegen. Hier definiert ihr einen bestimmten Platz oder ein Beet an dem ihr bienenfreundliche Pflanzen anpflanzen könnt. Tolle Ergänzung für die Purpurrote Taubnessel im Beet ist Gundermann, Schafgarbe und Löwenzahn. Auch viele zierende Pflanzen, Kräuter und sogar Gemüse eignet sich dazu.